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Warum KI nicht funktioniert, wenn Unternehmen noch in der digitalen Steinzeit leben !

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– und sich ins Raketenzeitalter katapultieren wollen

„Wir wollen jetzt auch KI einsetzen!“ – ein Satz, der in vielen Unternehmen gerade Hochkonjunktur hat. Die Hoffnung: Effizienz steigern, Wettbewerb überholen, neue Geschäftsmodelle erschließen.

Aber häufig wirkt das Ganze wie der Versuch, eine Rakete von einem Pferdewagen aus zu starten. Was dabei herauskommt? Enttäuschung, Frust, verschwendete Ressourcen – und schlimmstenfalls ein komplettes Scheitern der KI-Initiative.

Bekannterweise „stirbt die Hoffnung zuletzt“. Doch wer nicht als mündiges KI-Unternehmen investiert, für den kann die falsche KI-Initiative tatsächlich zum Sargnagel werden. Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten.

In diesem Blog-Beitrag zeige ich, warum Künstliche Intelligenz nicht funktioniert, wenn das Fundament fehlt – und was Unternehmen tun sollten, um diese Fehler zu vermeiden.

Digitalisierung ist kein Buzzword – sie ist das Fundament

Bevor KI in einem Unternehmen echten Mehrwert stiften kann, braucht es eine solide digitale Basis. Doch viele Unternehmen agieren intern noch wie im analogen Zeitalter:

  • Prozesse sind papierbasiert oder nur „halb-digital“ (z. B. Excel-Wildwuchs)
  • Daten liegen verteilt in Silos – unstrukturiert und veraltet
  • IT-Infrastruktur ist veraltet, wenig skalierbar oder kaum integriert
  • Es wimmelt nur so von Insellösungen im Unternehmen und keiner hat den wirklichen Durchblick
  • Mitarbeitende sind digital überfordert oder gar nicht geschult

Fazit: Wer die Grundlagen nicht beherrscht, kann keine komplexen Systeme erfolgreich einführen. KI lebt von Daten, Geschwindigkeit und Automatisierung – und genau das fehlt allzu oft. Fehlt dann noch das interne Knowhow der Menschen kämpft man schnell einen Kampf der nicht gewonnen werden kann.

KI ist kein Zauberstab – sie braucht Datenqualität und Prozessklarheit

KI funktioniert nicht einfach, weil man „eine Lösung kauft“. Sie funktioniert nur, wenn man:

  • gute Daten hat (aktuell, strukturiert, verfügbar)
  • klare Prozesse kennt (um diese automatisieren oder verbessern zu können)
  • ein klares Ziel verfolgt (z. B. Kosten senken, Kundenservice verbessern, Vorhersagen treffen)
  • eigenes KI Wissen im Unternehmen aufbaut
  • es Teil einer Gesamt-Strategie ist

Ohne saubere Datengrundlage kann selbst das beste KI-Modell nichts lernen. „Garbage in, Garbage out“ gilt mehr denn je.

Wer dann nicht in der Lage ist, zu erkennen, ob die gelieferten Ergebnisse Garbage sind oder nicht, hat ein echtes Problem.

Wie oft liefert z.B. ChatGPT falsche Ergebnisse, die aber vom Empfänger als solche gar nicht erkannt werden, weil er weder die Datenbasis kennt noch über die „menschliche Intelligenz“ hat, das Ergebnis zu verifizieren.

Man „glaubt“ einfach an das Ergebnis, da es ja von einer „Intelligenz“ kommt!

Siehe hierzu auch meinen Blog-Beitrag: KI-Anbetung auf einem Allzeit Hoch

Abertausende von Möglichkeiten – wie soll ein digitaler Neandertaler die richtigen KI-Ziele finden?

Das größte Dilemma: KI kann fast alles – aber was davon ist wirklich sinnvoll?

Gerade Unternehmen mit geringer digitaler Reife werden von der Vielfalt an KI-Tools, Use Cases und Versprechen regelrecht erschlagen.

Ob Chatbots, Bilderkennung, Predictive Maintenance, Textgenerierung, Forecasting, Automatisierung oder Entscheidungsunterstützung – wo anfangen?

Die richtige Auswahl ist wichtig!

Die Realität

Ein digitaler Neandertaler – also ein Unternehmen ohne klare Datenstrategie, mit lückenhaften Prozessen und mangelhafter Systemlandschaft – kann diese Frage gar nicht fundiert beantworten.

Denn ohne Transparenz über die eigenen Prozesse, ohne Kennzahlen und digitale Sichtbarkeit bleibt jede KI-Strategie ein Blindflug.

Typische Folge: Man kopiert irgendwelche Hype-Beispiele aus anderen Branchen – ohne zu prüfen, ob sie zum eigenen Reifegrad oder Geschäftsmodell passen.

Besser:

  1. Zuerst digitale Transparenz schaffen
  2. Datenqualität und Prozesse verbessern
  3. Dann gezielt nach Problemen suchen, die KI lösen kann
  4. Und erst danach über konkrete KI-Anwendungen entscheiden

Denn wer nicht weiß, wo er steht, kann keine sinnvolle Route zum Ziel planen – schon gar nicht mit einer Rakete.

Die digitale Reife muss vor dem KI-Einsatz wachsen

Digitale Reife bedeutet:

  • Prozesse sind digitalisiert und effizient
  • Systeme sind integriert und skalierbar
  • Daten fließen frei und strukturiert durch das Unternehmen
  • Mitarbeitende verstehen die Systeme, arbeiten aktiv damit und entwickeln sie weiter

Wer diese Reife nicht hat, wird mit KI keine Rakete zünden – sondern bestenfalls einen kleinen Funken erzeugen.

Erstmal mit einer kleinen Rakete anfangen

Immer als Erster die neuesten Nachrichten, Interviews und Fachbeiträge erhalten? 

Wo kommen plötzlich all die Millionen KI-Experten her?

Seit dem Boom rund um ChatGPT, Midjourney & Co. scheint es nur so von „KI-Experten“ zu wimmeln. Kaum ein LinkedIn-Post ohne „AI“, kaum ein Beratungsangebot ohne das Versprechen: „Wir machen dein Business KI-ready!“

Aber: Wo kommen sie plötzlich alle her?

Und: Sind es wirklich Experten – oder nur die Einäugigen unter den Blinden?

Die Wahrheit ist:

Viele dieser neuen „KI-Berater“ haben vor einem Jahr noch Websites gebaut oder Social Media gemacht – jetzt erklären sie Unternehmen, wie neuronale Netze funktionieren oder wie man KI in Unternehmensprozesse integriert.

Das Problem dabei:

  1. Sie erkennen oft nicht, ob ein Unternehmen digital reif genug für KI ist
  2. Sie verwechseln Tool-Kenntnis mit Strategie-Kompetenz
  3. Sie verkaufen schnelle Lösungen – ohne nachhaltige Integration

Natürlich gibt es exzellente KI-Experten, mit echtem technischen und strategischen Tiefgang. Aber gerade in der aktuellen Hype-Phase ist es für Unternehmen extrem wichtig, zwischen Marketing-Sprech- und echter Expertise zu unterscheiden.

Tipp: Stelle deinem „KI-Experten“ diese Fragen:

  • Wie sehen unsere aktuellen digitalen Schwachstellen aus?
  • Welche Prozesse sind bei uns tatsächlich KI-fähig?
  • Wie integrieren wir KI in unsere bestehende Daten- und IT-Landschaft?
  • Was bedeutet das langfristig für Organisation, Kultur, Kompetenzen und die Menschen im Unternehmen?

Wenn darauf keine konkreten Antworten kommen – lieber weitergehen. Denn der Schaden durch falsche Beratung ist oft größer als der Nutzen durch gut gemeinte Insellösungen.

Es gibt leider zu viele „Möchtegern KI-Experten“

Die Gefahr: Fehlgeschlagene KI-Projekte untergraben das Vertrauen

Ein verfrühter KI-Versuch ohne digitales Fundament kann teuer werden – finanziell, aber auch kulturell:

  • Mitarbeitende zweifeln an der Sinnhaftigkeit von Innovationen
  • Führungskräfte verlieren das Vertrauen in Zukunftstechnologien
  • Der digitale Wandel wird als gescheitert abgestempelt
  • Das Ergebnis: Unternehmen bleiben zurück – technologisch und wirtschaftlich.

Die Lösung: Schritt für Schritt zum Erfolg

Bevor KI-Projekte gestartet werden, sollte das Unternehmen sich ehrlich fragen:

  • Haben wir unsere Prozesse „durchdigitalisiert“?
  • Können wir auf saubere, strukturierte Daten zugreifen?
  • Gibt es ein digitales Mindset im Unternehmen?
  • Haben wir konkrete Anwendungsfälle für KI – und verstehen wir sie wirklich?

Wenn diese Fragen mit „Ja“ beantwortet werden können, dann ist KI kein Raketenstart mehr – sondern der nächste logische Schritt.

Wer sich unsicher ist und Unterstützung vom echten Digitalisierungsexperten braucht, kann gerne bei mir hier im Link einen kostenfreien Ersttermin vereinbaren.

Fazit

Künstliche Intelligenz ist ein enormer Hebel – aber nur, wenn man sie auf einem soliden digitalen Fundament einsetzt.

Wer noch in der digitalen Steinzeit lebt, sollte nicht zuerst von KI träumen, sondern den Weg dorthin ernsthaft gehen.

Erst Digitalisierung. Dann Automatisierung. Dann Künstliche Intelligenz.

So wird aus der digitalen Steinzeitreise wirklich ein Raketenstart.

Passend hierzu mein Blog-Beitrag: Digitalisieren, Automatisieren oder Sterben

Bildquellen: Shutterstock

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Harry Klenk
    01/08/2025 14:18

    lieber Christoph, alles genauso wie es sein muss, beziehungsweise müsste 😎. Toller Bericht, tolles Statement. Du hast vollkommen recht. Herzliche Grüße, Harry Klenk

    Antworten

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