Nur digitale Zahlungen sind keine gute Idee. (CBDC und Co.) Ein Erfahrungsbericht!
Eigentlich sollte es ein schöner Abend werden. Nach dem Kundentermin ab auf den Wohnmobilstellplatz und ab in die Therme in Beuren.
Schöner Platz, schöne Therme (so dachte ich). Also nichts wie rein auf den fast leeren Parkplatz.
Ein Stellplatz war schnell gefunden. Also ab zum Registrieren und sicher auch zahlen.
Doch dann kam die Überraschung. NUR mit Karte. KEIN Bargeld. So was finde ich überhaupt nicht gut. Denn eigentlich will ich das vor der Einfahrt wissen.
(wer liest schon das Kleingedruckt auf einer Webseite)
Nun ja, dachte ich mir. Dann tun wir mal so, als ob hier nichts mehr geht. Erst einmal eine, von mir selber gesperrte Karte ab in den Schlitz. (dachte, die wäre verloren gegangen) natürlich ging die Zahlung nicht durch, was sonst.
Man stelle sich indessen vor, das wäre die einzige Karte, mit der ich bezahlen kann. Was nun? Geld genug habe ich dabei. Aber halt keine weiteren Karten.
Wer plötzlich in so eine Situation kommt, der hat ein Problem. Der kommt da nicht mehr so einfach raus. Zu Fuß sicherlich, aber nicht mit dem Wohnmobil. Da ist guter Rat teuer.
Was ich dann erlebt habe und wie man solche Probleme als Anbieter oder Kunde umgehen kann, lest Ihr in meinem Post. Es wird mal wieder spannend!
Hier gehts nur digital oder gar nicht!
Unüberlegte Digitalisierung und die Folgen
Als Erstes mal einen Anruf bei der „Hotline“. Zum Glück war noch jemand da. Der Stellplatz gehört zum Touristenbüro in Beuren.
Wenn man so auf die Webseite schaut, denkt man, hey, das scheint ja alles miteinander verknüpft zu sein. (Therme und Stellplatz)
Deswegen war mein Gedanke einfach: ab in die Therme gegenüber und dort an der Kasse bar bezahlen und fertig. Aber das war leider falsch gedacht.
Der freundliche Herr am Telefon gab mir nämlich zu verstehen, dass das eine mit dem Anderen nichts zu tun hat. Ich kann also nicht so einfach bezahlen.
Und auch sonst ist eine Barzahlung einfach nicht vorgesehen. Also überhaupt nicht. Es geht nur mit der Karte.
Wobei, eigentlich auch mit Paypal, aber nicht am Automaten, sondern nur in der App, die ich mit einem QR-Code an der Stromsäule am Stellplatz abrufen kann. Nicht am Bezahl-Automat.
Ja, richtig gelesen. Am Automat geht es so, über die App anders, aber beide sind eigentlich nicht miteinander abgestimmt.
Also ab zur Säule. Und jetzt kommt es, (und das war kein Fake) irgendwer hat mir vom Paypal Konto Geld abgebucht und ich war im Minus.
Entsprechend ging keine Zahlung via Paypal, welches ich hier direkt ausprobieren wollte. Ganz schön ärgerlich.
Kein Problem dachte ich, ich mache einfach eine Direktüberweisung von meinem Bankkonto. Der Betrag ist ja innerhalb von Minuten auf meinem Paypal Konto und ich bin wieder zahlungsfähig.
Denkste. Ich warte und warte und melde mich dann bei Paypal. „Sorry“ meint die Paypal Dame „aber mit der Zuordnung zu Ihrem Paypal Konto kann es schon 2 bis 3 Tage dauern. Bei uns geht das nicht so schnell, weil es ein Sammelkonto gibt und der Einzahlungsbetrag erst Ihrem Konto zugeordnet werden muss“ (anscheinend manuell!)
Warum, so frage ich mich, akzeptiert dann Paypal eine Direktüberweisung, wenn es gar keine Direktüberweisung annehmen kann. Das muss doch automatisch gehen. (bei anderen Banken bekommt man eine Meldung bei der Zahlung, dass dieser Vorgang mit der Bank nicht funktioniert)
Langsam kommt mir ein arger Zweifel, ob wir hier von Digitalisierung, die das Leben vereinfachen soll oder Banking im Taka Tuka Land (siehe Pipi Langstrumpf) sprechen.
Klar ist, dass mein Postbank-Geld weg ist und bis heute, 7 Tage später, immer noch NICHT auf meinem Konto angekommen ist.
Ich fühle mich von Paypal verarscht.
Gut das der eine Teil noch „gespielt“ war und ich doch eine funktionierende Karte hatte, mit der ich bezahlen konnte. Man stelle sich nur vor, wenn das nicht so gewesen wäre.
Digitales Geld kann ganz einfach „eingesperrt“ werden. Und damit, indirekt, auch wir!
Warum digitale Zahlungen problematisch sein können
Sicher fragt sich jetzt der Eine oder die Andere, warum ich mich so aufrege. Hat ja immer schon funktioniert und ab und zu ein Fehler, mit dem kann man leben.
Stimmt, wenn es nur ein Fehler wäre, aber zukünftig wird ggf. eher Absicht, als Fehler dahinter stecken. Und warum?
Bisher bekannte Gründe für ein Problem mit der Zahlung:
- Keine ausreichende Deckung auf dem Konto
- Die Bank hat das Konto gekündigt
- Das Finanzamt hat eine oder alle Konten gesperrt
- Der Gerichtsvollzieher hat eines oder alle Konten gesperrt
Neue, zukünftige Gründe
- Das neue Sozialpunktesystem sagt, Sie dürfen das nicht konsumieren (Produkt, Leistung etc.)
- Mit Bezug der Leistung wird Ihr Limit beim CO₂ Konto überschritten. Der Kauf ist untersagt.
- Der digitale Euro im Wallet kann einfach „abgeschaltet“ oder gelöscht werden, wenn es dem netten Kontrolleur nicht gefällt
Wer jetzt denkt, ich spinne mir hier was zusammen. Dem ist leider nicht so. Denn über Bekannte sind mir Projekte bekannt, an denen bei Banken z.B. im Sinne des CO₂ Kontos und den Bezahlapps gearbeitet werden. Eigentlich ist alles schon fertig.
Warum kann man schon bei vielen Banken im Kontoauszug eine Zahlung oder Einnahme einer Gruppe zuordnen? (z.B. Miete, Versicherung etc.)
Dies dient nur fadenscheinig dem Komfort des Kunden, sondern vielmehr dem Anlernen der KI, um Zahlungen einfacher gruppieren zu können.
Die Tankrechnung dient am Ende dazu, dem CO₂ Konto Daten zu liefern. Wer zu viel tankt, weil er zu viel fährt, hat ein Problem.
CO₂ Budget aufgebraucht. Jetzt ist das Laufen wieder angesagt!
Bereits vor > 1 Jahr habe ich in einem LinkedIn ® Post darauf hingewiesen. Hier im Link.
Und letztendlich muss einem klar sein, dass man bei einer Barzahlung anonym bleibt. Alle Transaktionen mit Karten sind das eben nicht.
Das eBay CO₂ Konto – schon wieder verschwunden? Aber im Hintergrund sicher noch da!
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Jetzt ergeben sich einige Fragen
- Sind beim Tourismusbüro in Beuren wirklich alle so naiv zu denken, dass digitale Verarbeitung immer funktioniert?
- Hat noch nie jemand darüber nachgedacht, wenn ein Gast kommt, der wirklich diese Probleme hat?
- Gibt es wirklich keinerlei Backup System, mit dem man diese Prozesse auch manuell abwickeln kann?
Anscheinend nicht. Was für ein Armutszeugnis. Da hat man mal wieder Bock zum Gärtner, oder besser „Digitalisierungsbeauftragten“ gemacht, der gerade mal von 12 bis Mittag denken kann.
Soll man wirklich die „Bequemlichkeit“ des elektronischen Zahlens über ALLES stellen? Ich denke, das ist falsch!
Denn wenn man die Unbequemlichkeit sieht und den Mehraufwand rechnet, den ich hatte, nur weil niemand mehr an Fehler im Prozess gedacht hat, dann ist das Ganze wohl eher ein „Rohrkrepierer“. (jedenfalls in diesem Fall)
Wer auf Notfälle vorbereitet ist lebt stressfreier
Es gibt aber auch Notfalllösungen, um diesem Problem zu entgehen
Für den Endkunden:
- Holt Euch eine Prepaid Kreditkarte und ladet die entsprechend voll für den Notfall.
- Idealerweise nicht von einer Eurer Banken, sondern irgendeine, ggf. auch aus dem Ausland
Für den „Verkäufer“
- Definiert einen analogen Prozess, der auch Barzahlung gewährleistet
- Installiert NUR Automaten, die auch noch Bargeld annehmen
- Sorgt für eine Notstromversorgung, damit der Automat auch bei Stromausfall funktioniert
- Findet eine Regelung, wie man die Schranke bei Stromausfall öffnen kann, ohne gleich die Zerstörung vornehmen zu müssen
Auf den Notfall vorbereitet sein: Wir helfen Ihnen dabei
Alles nur noch digital und ohne Notfallplan zu bearbeiten, ist leider keine gute Idee. Wer sich und andere nicht im Regen stehen lassen will, dem helfen wir gerne bei der Erstellung eines Notfallkonzepts, das den „Laden auf Laufen hält“ auch wenn es digital mal nicht mehr so rund läuft.
Zum kostenfreien Erstgespräch einfach hier im Link einen Termin anfragen. Es lohnt sich bestimmt!
Fazit: Wer sein Bargeld behalten will, der meidet am besten Leistungen, die nur mit der Karte gezahlt werden können und teilt das dem Verkäufer aber auch mit. Sonst schauts bald sehr düster an der Bargeldfront aus!
Bildquellen: selber erstellt, Shutterstock